Physikalische Radiästhesie

Das Rutengehen ist bereits seit 6000 vor Christus dokumentiert. Felsenbilder nördlich der Sahara zeigen bereits Rute und Pendel. Vom Erzabbau weiß man, dass Rutengänger mit Proben des jeweiligen Erzes zum Beispiel Eisen oder Gold, den Verlauf der Mine muteten.

Heute wundern sich die Forscher von Höhlen und Katakomben wie es die Erbauer vor Jahrtausenden ohne die ausgefeilte moderne Technik schafften, ihre unterirdischen Gänge so auszurichten, dass Sie über hunderte Meter von zwei Seiten grabend präzise zueinander fanden. Rutengänger können hier Antworten geben.

Im Jahr 1949 bekam der angehende Physiker Reinhard Schneider von seinem Professor dem Leiter des Instituts für theoretische Physik Prof. Kratzer den Auftrag sich doch einmal mit dem Rutengehen zu befassen. Kratzer und dessen Rutenlehrmeister Albert Heine wiesen Reinhard Schneider in die Techniken des Rutengehens ein. Prof. Kratzer wollte die Hintergründe des Rutengehens erforschen und hatte offensichtlich auch einen Verdacht, weshalb er den Spezialisten für Hochfrequenztechnik, Reinhard Schneider, in die Kunst des Rutengehens einwies.

Im Rahmen seiner Diplomarbeit «Methoden zur Messung der natürlichen elektromagnetischen Strahlung im Radiofrequenzbereich» lernte der junge Physiker viele Rutengänger kennen und lernte von ihnen die Radiästhesie wie die Kunst von Rute und Pendel ebenfalls genannt wird.

Nach seinem Abschluss wird er selbständig mit einem eigenen Ingenieurbüro und Aufträge und Forschungsarbeiten für den Bund und für Elektronikunternehmen.

Nachts wälzt er Bücher und Aufzeichnungen, die bis in das 17. Jahrhundert reichten. Sein Ziel war es eine Beweisbarkeit der Radiästhesie zu schaffen. Die Radiästhesie folgte den Regeln der Optik, Lehre von Mikrowellen und der Hochfrequenztechnik. Die stärkste Komponente in der Radiästhesie war der Mensch, der wie ein hochempfindlicher Empfänger die Wellen empfängt und interpretiert. Er ist jedoch auch die größte Schwachstelle, die es schwer machte, eine wissenschaftliche Basis zu erreichen. Die Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit der Messergebnisse waren hierfür erforderlich und das konnte durch gleiches Arbeitsmaterial und dieselben Vorgehensweisen erreicht werden. Anders als beim mentalen Rutengehen und Pendeln, was sehr leicht zu subjektiven, interpretierten Ergebnissen führt, da es sehr stark von der Vorstellungskraft des Empfängers abhängig ist, wollte Schneider eine Vorgehensweise schaffen, in der der Rutengänger sich zurücknimmt. Gleiches Material, gleiche Rutenhaltung und gleiche Begehungsregeln wurden so zur Grundlage seiner Arbeiten.

Als Konsequenz seiner Forschungen und Bestrebungen entwickelte Schneider in den 50er und 60er Jahren  des 20. Jahrhunderts die Grifflängentechnik. Die Rute ist als Antenne zu verstehen, welche anhand ihrer Länge vergleichbar mit der Radioantenne – auf die Länge der zu empfangenden Wellen eingestellt wird. Der Mensch ist ein sehr empfindlicher Empfänger für einen Wellenbereich von 0,5cm bis 10m und letztlich das Anzeigemedium.

Anhand der gewählte Grifflänge, die gegriffene Länge der Antenne, ist der Empfang eingestellt auf eine bestimmte Wellenlänge. Die Wünschelrute wird so zu einer abstimmbaren Antenne. Nun ist bekannt, dass Wasser, um bei dem wohl bekanntesten Beispiel im Zusammenhang mit Wünschelruten zu bleiben, eine bestimmte Grifflänge respektive Wellenlänge hat. Stark vereinfacht, könnte man sagen, geht der Rutengänger nun mit dieser Grifflänge und die Rute —besser die Antenne — schlägt aus, hat der Körper, welcher in diesem Fall Empfänger und Anzeigemedium ist, reagiert und die Vermutung liegt nahe, dass sich an der Stelle Wasser befindet. Die Aussage ist allerdings wirklich sehr vereinfacht, denn zum einen handelt es sich nur um die Wellenlänge von Wasser, diese Wellenlänge ist ja nicht exklusiv nur für Wasser. Auch andere Sender könnten diese Wellenlänge aussenden. Zum anderen gibt es noch ein paar weitere Bedingungen, die vorliegen müssen, wenn es sich um Wasser handeln soll. Auch diese lassen sich physikalisch festlegen und begründen. Doch nicht alleine für die Suche von Wasser sind die Antennen geeignet. 

Die Untersuchung von Dingen des täglichen Gebrauchs oder Nahrungsmittel auf gesundheitsbelastende Stoffe oder die Analyse von Häusern auf schädliche Sender und Strahler sind  hilfreiche Anwendungen. Doch es geht nicht nur um das Auffinden negativer Strahlung, sondern auch darum Rohstoffe im Boden oder aufbauende Plätze zu finden, die Geist und Körper anregen. Typische Orte, an welchen diese Kräfte genutzt wurden, sind Kultplätze und Kirchen. Hier wird der Ort entsprechend seiner radiästhetischen Ausstrahlung ausgewählt, um die Wirkung auf die Besucher zu verstärken. Gleichzeitig wirkt natürlich auch die Absicht der Anwesenden auf den Ort und kann wahrgenommen werden. Absicht, Ort und Besucher stehen in Resonanz — nicht von ungefähr wieder ein Begriff aus der Physik. 

Untersucht man derartige Orte stellt man fest, dass es unterschiedliche Formen von Resonanzen und Strahlung gibt. Formen und Symbole strahlen, Materialien senden allein schon aufgrund ihrer Eigenfrequenz, Radioaktivität und technische und weitere Sender lassen sich bestimmen. 

Elektrische, magnetische und ponderomotorische Anteile von Wellen können festgestellt werden.

Auch die Intensität und Wirkung der vorliegenden Strahlung kann bestimmt werden. 

Für den Radiästhet öffnet sich ein neuer Zugang zu seiner Umwelt. Er kommt mehr ins Spüren und ein übergeordnetes Verständnis für sein Empfinden und Zusammenhänge entsteht. 

Die Wirkung von Zeremonien auf die Natur wird damit ebenfalls aufzeigbar und sogar messbar.